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Suchterkrankungen

Alkohol, Zigaretten, Computerspiele oder Shoppingtouren - wir kommen täglich mit Substanzen und Erlebnissen in Kontakt, die uns süchtig machen können. Was für einen gesunden Menschen eine willkommene Ablenkung vom stressigen Alltag ist, kann schnell zum Problem werden. 

Aus einem gelegentlichen Getränk nach der Arbeit wird immer mehr, der Weg vom Genuss zur Sucht ist dabei oft schleichend. Der Konsum steigert sich von Monat zu Monat und was früher eine Ausnahme war, ist jetzt die Regel. Das Verlangen wird immer stärker und es werden immer häufiger Anlässe gefunden, um täglich “zur Flasche zu greifen“.

 

Suchterkrankungen zählen zu den psychischen Erkrankungen und treten sehr häufig auf. Dabei wird zwischen substanzgebundenen Süchten (Alkohol, Nikotin, Cannabis, Heroin, Kokain, Medikamente...) und nicht substanzgebundenen Süchten (Spielsucht, Kaufsucht, Internet, Sex oder Pornographie…) unterschieden.

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Suchterkrankungen treten oft als eine Reaktion auf psychische Belastungen und persönliche Herausforderungen auf. Dabei können auch bereits vorhandene psychische Erkrankungen Auslöser einer Suchterkrankung sein. Die betroffenen Personen greifen dabei oft zu diversen Suchmitteln, da diese kurzfristig eine entlastende Wirkung haben und positive Gefühle auslösen. Übermäßiger Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenkonsum wird oft dazu verwendet, um mit aktuellen Schwierigkeiten klarzukommen. Ein langfristiger Missbrauch verschlimmert jedoch die ursprünglichen Probleme und schafft dabei Neue.

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Bei allen Substanzen wird dabei zwischen Missbrauch und Abhängigkeit unterschieden. Bei einem Missbrauch wird das Suchtmittel trotz des Wissens, dass die Substanz eine schädliche Wirkung hat, weiterhin konsumiert. 

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Kennzeichen einer Abhängigkeit sind: 

  • ein starker Drang nach täglichem Konsum

  • Kontrollverlust bezüglich des Beginns, der Menge und/oder der Beendigung der Einnahme

  • Körperliche Entzugssymptome

  • Toleranzentwicklung

  • Erhöhter Zeitaufwand, um die Substanz zu beschaffen oder sich von den Folgen des Konsums zu erholen, verbunden mit der Vernachlässigung anderer Interessen; fortgesetzter Konsum trotz Folgeschäden

(Für eine Diagnose reichen 3 von 6 Kriterien aus, die innerhalb von einem Jahr zutreffen)

 

Alkohol steht dabei ganz oben auf der Liste der Suchterkrankungen. In Österreich wird die Zahl der Alkoholabhängigen auf 340.000 geschätzt. Jeder vierte Erwachsene konsumiert Alkohol in einem gesundheitsgefährdenden Ausmaß.

 

Der Alkoholentzug erfolgt dabei in vielen Fällen ambulant und kann, wenn nötig,  mit Medikamenten unterstützt werden. Bei einem schwerwiegenden Entzug ist eine Behandlung im Krankenhaus unumgänglich. Nach der Entgiftung beginnt jedoch die eigentliche Arbeit: eine Psychotherapie kann dabei helfen, die Abhängigkeit in den Griff zu bekommen und den Weg zum suchtfreien Leben zu ebnen.

Die Verhaltenstherapie versucht herauszufinden, welche Funktion das Suchtverhalten hat und welche Bedürfnisse im Hintergrund der Abhängigkeit stehen. Es wird eruiert auf welche Weise die Bedürfnisse, abseits der Sucht, befriedigt werden können. Dabei werden neue Strategien im Umgang mit Stress und Problemen herausarbeitet, das Berufs- und Sozialleben wird wieder aufgebaut und angepasst und es wird am Umgang und der Vorbeugung von Rückfällen gearbeitet. 

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