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Angststörungen

Angst ist bei drohender Gefahr eine natürliche Reaktion des Körpers. Ein Grundgefühl, das sowohl den Geist als auch den Körper bereit macht sich in einer bedrohlichen Situation angemessen zu verhalten. Die Angst aktiviert im Körper einen Schutz- und Überlebensmechanismus und der Mensch muss binnen weniger Sekunden entscheiden: Kampf oder Flucht? 

Waren es früher Raubtiere, vor denen der Mensch flüchten musste, sind es heute Bewerbungsgespräche, große Menschenansammlungen oder lange Flugreisen, die diese natürliche Reaktion der Angst auslösen können. 

Dieser Mechanismus, der den Menschen damals vor einem hungrigen Löwen gerettet hat, kann heute eine Person daran hindern vor einer Gruppe zu sprechen oder mit der U-Bahn zu fahren. Angst wird zum Problem, wenn sie zu häufig und zu lange auftritt, wenn sie unangemessen stark ist, wenn sie außer Kontrolle gerät, wenn Situationen vermieden werden und dadurch ein starker Leidensdruck oder eine Beeinträchtigung entsteht. 

Die Diagnose einer Angststörung kann unterschiedlich sein:

 

 

Panikstörung

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Bei einer Panikstörung kommt es zu regelmäßigen Angstattacken. Eine solche Attacke wird begleitet von sehr intensiven, psychischen und körperlichen Symptomen, wie z.B. Herzklopfen, Atemnot, Schwindel, Benommenheit, Zittern, Kribbeln oder ein Gefühl der Unwirklichkeit. Diese Symptome kommen oft „wie aus heiterem Himmel“ und ohne erkennbaren Grund. 

 

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Agoraphobie

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Als Agoraphobie bezeichnet man die Angst vor (oder das bewusste Vermeiden von) Menschenmengen, öffentlichen Plätzen oder auch Reisen. Kaufhäuser, Kino, öffentliche Verkehrsmittel und Orte, die sich außerhalb der eigenen vier Wände befinden, sind mit übermäßiger Angst verbunden.

 

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Spezifische (isolierte) Phobien

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Eine ständige und übermäßige Angst vor bestimmten Situationen, Tätigkeiten oder Objekten, wie z.B. Tieren, Höhen, Fliegen, engen geschlossenen Räumen, Anblick von Blut, Spritzen, (Zahn-)Arztbesuch...

 

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Generalisierte Angststörung

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Als generalisierte Angststörung bezeichnet man eine über Monate anhaltende Ängstlichkeit, unabhängig von spezifischen Situationen. Diese Ängstlichkeit ist oft verknüpft mit chronischen und unkontrollierbaren Sorgen, wie etwa Sorgen um die Familie, den Beruf, die Gesundheit oder Finanzen. Das übermäßige und wiederkehrende Grübeln über alltägliche Probleme ist ebenfalls ein Symptom der generalisierten Angststörung. Zusätzlich können eine schnelle Erschöpfung, Muskelanspannung, ständige Nervosität, Benommenheit, Zittern, Schwindelgefühle oder Bauchbeschwerden auftreten.

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Soziale Phobie

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Die soziale Phobie ist eine ausgeprägte und intensive Furcht oder Angst vor sozialen Situationen. Dazu gehören Essen oder Trinken in der Öffentlichkeit, Arbeiten unter Beobachtung, Reden vor Publikum oder die Angst vor Prüfungssituationen. Typische körperliche Empfindungen sind Zittern, Schwitzen, Erröten, Harn-und/oder Stuhldrang oder Mundtrockenheit. Die körperlichen Symptome treten oft in Kombination mit negativen Gedanken wie „Ich werde keinen Satz herausbringen“, „Ich bin eine Versagerin“ und „das schaffe ich nie“ auf.

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